Namibia ist mehr als doppelt so groß wie Deutschland, hat aber nur knapp 1,7 Mio. Einwohner, also etwa halb so viele wie Kapstadt. Spötter sagen, das Land bräuchte keine Regierung, ein Bürgermeister würde genügen. Wer aus dem engen, überfüllten Mitteleuropa kommt, den wird die gewaltige Weite Namibias im ersten Moment vielleicht verunsichern. Straßen, meist staubige Pisten, ziehen sich bis zum Horizont, und wenn dieser erreicht ist, sieht immer noch alles so aus wie vorher. Man hat das Gefühl zu stehen, während die gewaltige Landschaft unter den Rädern wegrollt. Der Süden des Landes wird dominiert von zwei großen Trockengebieten, der Kalahari im Osten und der direkt an den Atlantik angrenzenden Namib, der ältesten Wüste der Welt.
An der durch den kalten Benguela-Strom oft in Nebel gehüllten Küste liegt Namibias Reichtum verborgen: Diamanten. Vom hübschen, sehr deutschen Städtchen Lüderitz aus lassen sich Ausflüge in das Diamanten-Sperrgebiet, das einst von den Deutschen etabliert wurde, unternehmen.
Weltberühmt ist der Etosha National Park im Norden Namibias, der mit 22.270 km2 mehr als halb so groß wie die Schweiz ist. Bereits 1907 erklärte der erste Gouverneur der deutschen Zivilverwaltung, Friedrich von Lindequist, große Teile im Norden Namibias, einschließlich der Etosha-Pfanne, zum Nationalpark, um die Fauna vor Jägern und Wilderern zu bewahren. Der Caprivi-Zipfel, ein skurriles geographisches Gebilde aus der Kolonialzeit, ragt wie ein Finger in die Tropen und ermöglicht Namibia Anschluss an den mächtigen Sambesi-Fluss. Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung in die Nachbarländer Botswana mit seinem tierreichen Okavango-Delta und Simbabwe mit den weltberühmten Victoria Falls.
Namibias Hauptstadt Windhoek hinterlässt mit ihren 170.000 Einwohnern beim Besucher den Eindruck einer deutschen Kleinstadt. Cafés laden im Zentrum zu einem Besuch ein. In den Vororten Khomasdal und Katutura, wo der größte Teil der farbigen und schwarzen Bevölkerung lebt, schlägt allerdings das afrikanische Herz der Stadt. Spaziergänge sind dank der Höhenlage auf 1.650 m auch im Sommer keine Tortur.
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Verfasserangabe:
Elke Losskarn ; Dieter Losskarn
Medienkennzeichen:
BS L-Geographie, Völkerkunde
Jahr:
2007
Verlag:
Ostfildern, DuMont Reiseverlag
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Systematik:
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L 541
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ISBN:
978-3-7701-7635-9
2. ISBN:
3-7701-7635-9
Beschreibung:
1. Aufl., 384 S.
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Mediengruppe:
Bücher Sachlit.